Ziel der Teerschwelerei war die Gewinnung von Kienöl, Teer und Holzkohle. Die Teerschwelereien lagen abseits der Siedlungen. Ihr enormer Holzverbrauch zwang zu einer Lage "vor Ort" mitten im Wald. Deshalb gingen sie meist als Abbau, Ausbau oder Vorwerk eines Amtes, Dorfes oder Gutes in die Geschichte ein.
Um die Mitte 19 Jahrhundert verloren Teeröfen ihre Bedeutung. Die Industrielle Entwicklung hatte sie überflüssig gemacht
Das mittelalterliche Dorf Steinberge wurde bald nach seiner Gründung verlassen und lag mehrere jahrhunderte hindurch wüst. Der 1666 erwähnte Teerschweler Baltasar Dinster darf deshalb als Neugründer von Steinberge bezeichnet werden.
1799 explodierte ein Teerofen. Das Amt Altruppin ließ den außergewöhnlichen Vorfall untersuchen und den damaligen Teerofenpächter Thederan und seine Angestellten vernehmen. Die Ursache wurde jedoch nie aufgeklärt.
Aus dem Vernehmungsprotokoll des Amtes Alt Ruppin (gekürzt)
"Ich heiße Jacob Bürger, bin ungefähr 30 Jahre alt, lutherischer Religion, wohne auf dem Steinberg als Tagelöhner. Als der Teerofen entzweisprengte, befand ich mich in der Heide, ungefähr zwei Büchsenschüsse vom Ofen entfernt und zwar beim Kienstubbenroden. Da hörte ich des Morgens gegen 8 Uhr einen gewaltigen Knall von den Steinbergen her. Ich glaubte zuerst, das es die Turmkanone von Neuruppin war, ließ abe r mein Werkzeug liegen und rannte nach dem Teerofen hin. Und ich sah, dass die Kappen vom Teerofen heruntergerissen war. So Konnt es wohl nicht anders sein als das der Ofen , bevor er mit Kien gefüllt, eine portion Schießpulver von jemanden heimlich hineingelegt worden. Wer aber der Täter war, weiß ich nicht"
Die Teerschwelerei von Steinberge existierte etwa bis 1830. Industriell produzierter Steinkohlenteer führte zur Stilllegung der Teeröfen.