Das Waldmuseum Stendenitz
Inmitten der Ruppiner Schweiz steht am Rande des Zermützelsees das traditionsreiche, vermutlich älteste Waldmuseum seiner Art in Deutschland. Die Einrichtung vermittelt dem Besucher Informationen zum Lebensraum Wald und zur hier lebenden, heimischen Tierwelt unter dem Aspekt „Natur erleben – Natur begreifen". Auch das Wirken der Forstwirtschaft, besonders die alten Handwerke wie Flößerei und Harzung finden sich in dieser Exposition. Wer sich umfassender mit dem Thema Forst und Förster befassen will, dem sei das Forstmuseum in Alt Ruppin empfohlen, was ebenfalls vom Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin betrieben wird.
Die Geschichte des Museums
Der spätere Oberförster Hans Zander sammelte schon als Revierförster in den dreißiger Jahren Kuriositäten und Abnormitäten aus der Natur. Als die umfangreichen Sammlungen sein Anwesen zu sprengen drohten, bekam er das Angebot zur Nutzung eines Holzhäuschens nahe der Waldschänke Stendenitz. An diesem Ort wurde nun mit finanzieller Unterstützung des Gastwirtes Grothe und anderer Sponsoren durch die Forst ein Blockhaus im russischen Stile errichtet und 1936 mit der Ausstellung „Dein Wald" eingeweiht. Nach Auflösung des kleinen Museums vor Beendigung des Zweiten Weltkrieges erfolgte in den fünfziger Jahren die Wiedereröffnung und Integration in das Heimatmuseum Neuruppin als Außenstelle. Seitdem sind die verschiedenen Präsentationen zur Jagd- und Forstwirtschaft von vielen Naturliebhabern besichtigt worden. Am 15. Mai 1996 zeigte sich das Waldmuseum nach umfangreichen Sanierungsarbeiten mit einer modernen, aktuellen Dokumentation der Öffentlichkeit. Unter Federführung des Historischen Vereins der Grafschaft Ruppin e.V., mit Hilfe der Stadt Neuruppin und vielen Sponsoren wurden diese Veränderungen möglich. Die Projekterarbeitung, Ausführung und Weiterführung der Ausstellungsinhalte besorgte Werner Dumann. 1999, übernahm das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin die Trägerschaft; zwei Jahre betrieb die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Regionalverband Ruppin e.V. das Haus – seit 2002 ist das Amt hierfür verantwortlich.
Die Themen der Ausstellung
Eingangs der erste Raum des Doppelblockhauses gibt dem Besucher Auskunft über die Geschichte des Waldmuseums, weitere Informationen zur geologischen Beschaffenheit und den klimatischen Besonderheiten der Ruppiner Seenkette und deren Gestalt. Wissenswertes zum Erholungswert der Region und zur Jagd ergänzen diesen Ausstellungskomplex. Der zweite Bereich ist überwiegend der Darstellung der Tier- und Pflanzenwelt sowie dem Natur- und Landschaftsschutz vorbehalten. Als Ergänzung ist die Revieraufteilung der Region und die Harzung (siehe auch Außenbereich) zu finden. Der Hauptteil der Präparate sind in diesem Raum untergebracht.
Außenbereich
Vor dem Blockhaus kann der Besucher die vor nunmehr über 60 Jahren gepflanzten Bäume des Försters Zander aus der Nähe betrachten. Sie geben ein Beispiel der heimischen Artenvielfalt im Stadtforst; aber auch einige „Exoten" wie die Scheinzypresse oder die amerikanische Coloradotanne stehen hier. Direkt vor der Tür befinden sich zwei kleine Pflanzgärten mit typischen Kleinpflanzen des Waldes wie die verschiedenen Farne. Außerdem bietet sich der 1,5 km lange Naturlehrpfad für eine kleine Wanderung an. Er führt an den Kellenseen vorbei und gibt durch Beschilderungen Auskunft und Einblick in die Artenvielfalt unserer Landschaft. Die reizvolle, gegenseitige Ergänzung von Wäldern und Seen eignet sich ausgezeichnet für Erholungssuchende. In unmittelbarer Nähe zum Waldmuseum befindet sich der Campingplatz mit Badestelle und die Waldgaststätte, davor die Anlegestelle der Fahrgastschifffahrt.