(aus " Walter Kuphal, Heimatmuseum Neuruppin 1985" mit freundlicher Genehmigung des Museums Neuruppin)
Walter Kuphal ist der unverwechselbare Maler der Neuruppiner Landschaft, als solcher ist er der Erinnerung wert.
Walter Kuphal wurde am 26. Juni 1890 in Neuruppin geboren und mit 47 Jahren starb er dort am 9. Mai 1937.
Leben und Werk dieses Künstlers sind eng mit seiner Heimatstadt und dem Ruppiner Land verbunden. Manche Neuruppin Familie bewahrt ein Bild Walter Kuphals als geachteten Besitz. Sein Werk ist heute weit verstreut. Dennoch ist über diesen Bürger der Stadt nur wenig bekannt. Einiges wurde von Zeitgenossen überliefert.
Idylle und Romantik finden ihren Platz. Kuphal kam es darauf an, die Natur in ihrer Zeitlosigkeit und ewig währenden Schönheit zu zeigen. Aufrechte Naturverbundenheit und sensibilisierender Realismus durchdringen seine Arbeiten und lassen sie zur bildhaften Aufforderung werden, die Bedrohung der Natur abzuwenden und sich ihren Reizen gegenüber zu öffnen.
Der „Vollmer”, das „Allgemeine - Lexikon bildender Künstler des 20. Jahrhunderts", vermerkt in lapidarer Kürze Geburt und Ansässigkeit Kuphals als deutscher Landschaftsmaler in Neuruppin. Die Nachricht vom Tode hat die Herausgeber des in den 50er Jahren erschienenen Künstlerverzeichnisses offensichtlich nicht erreicht.
Walter Kuphals Bilder sind noch hier und da in den Wohnungen Neuruppiner Bürger anzutreffen. Viele Bilder, einige Grafiken und Aquarelle sind im Museum zu sehen. Eine seiner schönsten Arbeiten ist ohne Zweifel im Besitz des Museums. Das Bild zeigt ein altes, geducktes Fachwerkhaus, von hohen Bäumen, in herbstlicher Farbenpracht umgeben. In einer Vielzahl ähnlicher Bilder hielt er mit gediegenem handwerklichem Können und einer impressionistischen Farbensprache die von ihm zu allen Jahreszeiten durchstreifte Landschaft fest. Seine Bilder entbehren nicht der von Fontane gerühmten Poesie der märkischen Wälder, Felder und Seen.
Idylle und Romantik finden ihren Platz. Kuphal kam es darauf an, die Natur in ihrer Zeitlosigkeit und ewig währenden Schönheit zu zeigen. Aufrechte Naturverbundenheit und sensibilisierender Realismus durchdringen seine Arbeiten und lassen sie zur bildhaften Aufforderung werden, die Bedrohung der Natur abzuwenden und sich ihren Reizen gegenüber zu öffnen.
Anders steht es mit seinen Bildern, die er andernorts, außerhalb der Heimat, in Süddeutschland gemalt hat. Diese berühren peinlich, bleiben unter seinem Niveau und halten dem durch die märkischen Landschaften selbst gesetzten Maßstab nicht stand. Kuphal war auch ein versierter Grafiker. Er schuf reizvolle Ansichten aus der Umgebung: Uferstimmungen, Brücken, Kirchen, vereinsamte Dorfstraßen. Gelegentlich verdiente er sich etwas Geld durch gebrauchsgrafische Arbeiten. Leider ist es heute unmöglich, eine Übersicht über sein günstigenfalls gerade 20 Jahre währendes Schaffen in der Malerei und Grafik zusammenzustellen. Zu viele Arbeiten sind verschollen oder in unbekannter Hand. Eine wohl erste und bisher auch letzte Ausstellung seiner Werke war 1960 im Neuruppiner Tempelgarten zu sehen.
Walter Kuphal war der Sohn eines Neuruppiner Lederhändlers. Er erlernte den Beruf eines Lithographen in der Fa. Oehmigke & Riemschneider. Danach arbeitete er als Maler in der Theatermalerei Gollert. In Berlin fand er in den Landschaftsmalern Hans Licht und Marschall seine Lehrmeister.