(Quelle: Heft "Märkische Heimat" , "Beilage zur Märkischen Zeitung 1939" )
Johann Klöckner und Kristian Friedrich Klöckner scheinen mit ganz gutem Erfolge gearbeitet zu haben. Das lag ein mal an ihrem Fleiß und ihrer Tüchtigkeit, daneben aber auch daran, daß unter der Regierung Friedrichs II., während der sie wirkten, sich sowohl die Bevölkerungszahl der Mark wie auch der allgemeine Wohlstand des Landes hob. Als Kristlan Friedrich Klöckner im Jahre 1791 Boltenmühle weilerverkaufte, erzielte er einen wesentlichen höheren Preis, als sein Vater dafür gegeben halte, nämlich 5000 Rthlr. Dazu übernahm der Erwerber das Altenteil der Eheleute Klöckner fen. Käufer war der Mühlenmeister Karl Schröder aus Rheinsberg. Aus dem Kaufvertrag ersehen wir, daß sich inzwischen die Zahl der Zwangsmahlgäste von Boltenmühle erheblich verringert hatte.
Wegen allzu weiter Entfernung waren die Dörfer Kagar und Kleinwallitz zu der Mühle in Flecken Zechlin übergegangen. Der Besitzer von Boltenmühle hatte sich damit einverstanden erklärt, dafür zahlten diese Dörfer von seinem jährlichen Grundzins an das Amt Alt Ruppin 24 Rthlr.
Ferner waren als Mahlgäste verlorengegangen die Teerschweler aus dem Rheierholz, zu Zühlen und der Holzwärter Seelitz zu „ wüsten Raegelin „. Diese zahlten jährlich für Boltenmühle an das Amt Alt Ruppin 3 Rthlr. 2 Groschen. Noch eine weitere Änderung war eingetreten: An die Stelle des Teerschwelers und Pottaschensieders zu Braunsberg trat das neu begründete Dorf Binenwalde was natürlich eine Vermehrung der Einnahmen von Boltenmühle mit sich brachte. In der Zeit, in der Schröder die Mühle betrieb, veränderte sich die Lage. Namentlich scheint es mit ihm bergab gegangen zu sein infolge des unglücklichen Krieges 1806/07 und der darauffolgenden Zeit der französischen Besatzung. Im Jahre 1808 sah sich Schröder genötigt, Boltenmühle zu verkaufen. Erwerber war der Mühlenmeister Johann Kristian Lembke aus Lychen.
Am 20. Juli 1808 wurde der Kaufvertrag abgeschlossen. Der Kaufpreie war nun auf 8300 Rthlr. gestiegen, hiervon wurden aber nur 200 Rthlr. sofort gezahlt. Weitere 364 Rthlr. sollten nach einem Jahr gezahlt werden. Der andere Teil des Kaufpreises wurde dadurch gedeckt, daß der Käufer die sehr erhebliche Hypothekenschulden nebst den Zinsrückständen von über einem Jahr sowie auch mehrere hundert Rthlr.
Schuldschein-Schulden nebst rückständigen Zinsen Übernahm, desgleichen mehrere hundert Rthlr. Legale aus dem Testament des Vorbesitzers und endlich auch rückständige Löhne und entstandene Gerichtskosten. Der Verkauf der Mühle geschah also augenscheinlich, weil Schröder Überschuldet war und nicht mehr weiterkonnte. Trotz der ungünstigen Zeit ist wohl Lembke seinen Verpflichtungen nachgekommen, wenigstens hören wir nichts von finanziellen Schwierigkeiten bei ihm. Immerhin behielt auch er Boltenmühle nicht sehr lange. Als ruhigere Zeiten ins Land gekommen waren, veräußerte er seinen Besitz unter dem 7. Juni 1817 für den Preis von 10800 Rthlr. an den Mühlenmeister Gotthilf Klaehn zu Köpernitz. Bemerkenswert in diesem Kaufvertrag ist es, daß die sämtlichen Hypothekenschulden, die auf Boltenmühle lasteten, ausgezahlt wurden. Klaehn bewirtschaftete Boltenmühle noch nicht sechs Jahre. Er starb anscheinend schon in jungen Jahren. Da eine Erbauseinandersetzung in Folge der damaligen schlechten Lage des Geldmarktes auf Schwierigkeiten stieß, kam es zum öffentlichen meistbietenden Verkauf. Boltenmühle ging über an den Mühlenmeister Wilhelm Cristian Ramm zu Rottstiel. Durch Zuschlagbescheid vom 9. Oktober 1823 (damals Adjudikation Bescheid) wurde ihm Boltenmühle für den Preis von 9050 Rthlr. überlassen.