Forsthaus | Gasthaus Tornow |
Das Revier Tornow (Jagen 33—76) nördlich des Zermützel-Sees entspricht der östlichen Hälfte der verwaldeten Feldmark Tornow. Die Stelle des im 153. Jahrhundert eingegangenen Dorfes konnte westlich des Tornow-Sees 1,3 km nordwestlich der Försterei Rottstiel ermittelt werden. Bei Forstarbeiten wurden unter anderem 2 Backöfen freigelegt und untersucht. 1617 verkaufte der Grundherr v. Gadow zu Protzen ein Viertel der Feldmark Tornow mit der Dorfstätte, 1644 sein anderes Viertelan den Rat zu Neuruppin. Die westliche Hälfte und die gesamte Feldmark hatten sich 1584 der Kurfürst und die Familie v. Gadow gleichmäßig geteilt und war Bestandteil des Forstes Zühlen. 1766 umfaßte der städtische Teil des Tornow eine Waldbodenfläche von 929 Morgen, zu der dann noch die Hälfte des TeufelsSees mit 16 Morgen kam. Der Wald bestand aus Eichen, Buchen und Kiefern. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten hier umfangreiche Einschläge. Deshalb wuchs 1863 in dem mit 837 Morgen (> 210 ha) bezifferten Revier Tornow auf drei Viertel der Fläche junges Holz (etwa 37 Jahre),ein Viertel hatte man gerade abgeholzt und erst wieder seit kurzem angesamt. Heute stocken hier überwiegend Kiefernforsten. Der Südzipfel der Feldmark Tornow zwischen Teufels, Zermützel- und Tornow-See trägt den Namen Rehwinkel. Er gilt auch für die frühere Holzablage am Zermützel-See, auf der sich heute ein Zeltplatz befindet. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts kam das Ruppiner Gebiet im Verlauf deutschen Ostexpansıon unter deutsche Oberhoheit. Während slawische Siedlungen in deutsche Dörfer umgewandelt wurden, erfolgte gleichzeitig die Neugeründung von Dörfern in bisher unbesiedelten Waldgebieten. Einen ‚Teil dieser Dörfer, so Stendenitz, Tornow, Steinfurt, Köpernitz, Schwanow, Fristow und Rägelsdorf, gab man jedoch aus wirtschaftlichen Gründen im 14. und 15. Jahrhundert wieder auf, einen anderen verlegte man. Altruppin blieb Zentrum der politischen Macht. Unweit der slawischen Fürstenburg wurde eine deutsche Wasserburg, die Planenburg, errichtet. Mit besonderer Intensität haben sich im letzten Jahrzehnt im Kreisgebiet 2 Erholungsgebiete herausgebildet, an den Rhinseen (Kalk-See, Tornow-, Zermützel-, Tetzen-, Molchow-See) weithin als Ruppiner Schweiz bekannt — und um Lindow (Gudelack-, Wutz- und Vielitz-See). Die Autobahn Berliner Ring- Rostock hat die verkehrsgeographische Anbindung der Erholungsgebiete des Kreises an den Ballungsraum Berlin weiter verbessert. Darübe hinaus haben sich, breit gestreut, Kinderferienlager entwickelt, und vor allem hat sich der traditionelle Touristen- und Naherholungsverkehr zu den Waldgaststätten Boltenmühle, Tornow und Stendenitz verstärkt. Im allgemeinen dienen der Erholung vorwiegend Bungalowsiedlungen, Betriebsferienheime und Campingplätze.
(Quelle: Heft "Ruppiner Land" , "Historisches Ortslexikon für Brandenburg" )
Tabellenform
1. Art und Verfassung der Siedlung
4. Erste schriftliche Erwähnung
7. Wirtschafts und Sozialstruktur
Art und Verfassung der Siedlung
Kolonie, Gemeindebezirk
Försterei, StadtBez Neuruppin |
s. Stadt Neuruppin | s. Stadt Neuruppin |
Etablissement (MB1 Zählen 2942, 1879).
1524 | zu Tornow |
Bis 1849 | Stadtgericht Ruppin |
1849 - 1878 | Kreisgericht Neuruppin |
1879 - 1952 | Amtsgericht Neuruppin |
Vor 1524-1644 | v. Gadow zu Protzen, bis 1617 über 1/2 Feldmark Teile mit 1/2 Gerichte und Patronat, |
1617 | 1/4 Feldmark mit der Dorfstätte, |
1644 | das andere Viertel an Rat zu Neuruppin. |
Vor 1525-1872 | Herrschaft bzw. Amt Alt Ruppin über 1/2 Teile |
Wirtschafts und Sozialstruktur
Vor 1525 | Im Mittelalter Dorf |
1525 | Wüste Feldmark, Holzung nutzen die Besitzer, Wiese zu Teile ein Bauer zu Molchow. |
1581 |
Teilung der Feldmark Tornow, die hälfte nach Rottstiel erhält der Kurfirst, die andere nach Fristow zu v. Gadow |
1590 |
Schäferei des Vorwerks Linow betreibt Feld , Bauer aus Molchow und Zermützel nutzen Wiesen |
1780 | Gesuch der Nachkommen der französisch-reformierten Refugies zu Braunsberg um Aufbau der Fedlmark Tornow des Amtes Alt Ruppin; ist 800 Morgen groß, grenzt mit Neu? ruppiner Magistratsheide, Feldmark Braunsberg und Kalk? see, ist guter Boden, Eichen- und Buchenwald; Ge? such wegen der Hütungsinteressen der Gemeinde Brauns?< br /> berg, Binenwalde und Boltenmühle abgeschlagen. |
1784 | Das Neuruppiner Kämmereiforstrevier mit Rehwinkel ist 876 Morgen groß 5 Quatdratrute groß |
1817 | Holzschlägerhaus in der Neuruppiner Kämmereiforst |
1840 | Holzschlägerhaus , 1 Wohnhaus |
1860 | Heidewärterhaus der Stadt Neuruppin; 1 Wohn - , 2 Wirstschaftgebäude |
1957 | Forsthasu Tornow |
Eingekircht 1817, 1840 in Krangen, 1860, 1900 in Neuruppin
1817 | 9 Einwohner |
1840 | 5 Einwohner |
1858 | 3 Einwohner |
1895 | Siehe Neuruppin |
1925 | 6 Einwohner |