(Quelle: Heft "20 Jahre VEB Puten- und Gänseproduktion Neuglienicke" , VR Dr. Hans Gigas )
Veterinärwesens
Vom Anfang des Betriebes in der Oberförsterei Neuglienicke an, erst Junghennen und Broiler, ab 1960 Puten, lag die tierärztliche Betreuung bei der Staatlichen Tierarztpraxis Rheinsberg. Alle Nachfolgeuntersuchungen wurden vom BIV Potsdam durchgeführt.
1971 wurde das neue Verwaltungsgebäude in Gühlen-Glienicke in Betrieb genommen. Darin fielen auch 4 Räume für die Veterinärstation ab. So konnte nun wesentlich umfangreicher gearbeitet werden, zumal sich der Personalbestand um 3 technische Kräfte erweitert hatte.
1976/77 wurde die ehemals als Küche und Speiseraum dienende Baracke frei und wurde zur neuen Veterinärstation umgewandelt, in der nunmehr 8 Räume als Labors und Büros dienten. In dieser Zeit fiel auch die Fertigstellung des Desinfektionsgebäudes, das damals modernsten Anforderungen entsprach. Gleichlaufend wurde die Reinigungs- und Desinfektionsbrigade aufgebaut, die 1980 der KIM unterstellt wurde.
Es kam zu einer Bereinigung der Produktionsstufen, Ausgliederung der Gänse und Broiler aus dem Betriebsgelände und generell zur strikten Durchsetzung industriemäßiger Produktionsmethoden.
Eine letzte Erweiterung wurde 1987/88 vorgenommen, wobei die aus seuchenhygienischen Gründen durchgeführte Trennung der Station in einen Labor- und einen Verwaltungstrakt.
Der Betrieb sah sich also vor die Initiative gestellt, die Perspektive der Putenproduktion völlig neu zu überdenken. Als einzige Alternative blieb die Zuführung von Mykoplasmosefreien Importtieren. Dies erfolgte durch den Zukauf im Juli und Oktober 1986 von Bruteiern von Elterntieren. Bereits zum Jahresende 1987 konnte aufgrund des erhöhten Einsatzes von Importeltelterntieren und bruteibeimpften Elterntieren die Situation wesentlich verbessert werden.
Wissenschaftlich-technischer Fortschritt
In den Entwicklungsjahren des Betriebes lag der Schwerpunkt zunächst auf der Erweiterung der Produktion durch Neubau von Ställen und Rationalisierung vorhandener Produktionsstätten, wie etwa durch Umrüstung auf Käfighaltung. Dann rückten immer mehr Maßnahmen zur Effektivitätssteigerung und Senkung des Produktionsaufwandes in den Vordergrund.Weitere Schwerpunkte bilden, um nur einige zu nennen, der rationelle Energieeinsatz, die Einsparung von Arbeitskräften und Arbeitserleichterungen.
Den Erfordernissen eines industriemäßig produzierenden Betriebes Rechnung tragend, wurde eine Forschungsabteilung für die Entwicklung und Überleitung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts gebildet. Anfang 1988 ging das Wissenschaftlich-Technische Zentrum hervor. Schwerpunkte bildeten die Mitarbeit bei der Entwicklung und Überleitung verschiedener Käfigsysteme und Untersuchungen zur Haltung von Puten in diesen Anlagen. Weiterhin sind Arbeiten zur Senkrune von Futterverlusten in der Putenmast zu nennen. Zu einem deutlichen Anstieg der Schlupfergebnisse haben Untersuchungen zur Putenbrut beigetragen.