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    VEB Puten- und Gänseproduktion Neuglienicke

    (Quelle: Heft "20 Jahre VEB Puten- und Gänseproduktion Neuglienicke" , VR Dr. Hans Gigas )


     

    Einleitung

    Diese Betriebsgeschichte, die keinen Anspruch auf chronologische Vollstän­digkeit erhebt, ist gleichzeitig ein Stück Entwicklung der Putenproduktion.

    Aus einem kleinen Betriebsteil des Forstwirtschaftsbetriebes Neuruppin ent­stand der größte und modernste Putenbetrieb der DDR.

    Die Anfänge der Putenhaltung in der DDR

    Die Nordkaukasische Bronzepute wurde aus der UdSSR importiert, die bereits einige Jahre züchterisch bearbeitet war.

    Vorrangig wurden die ab Herbst 1960 eingeführten Puten in die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe gegeben.

    Die Brut der Puteneier erfolgt in einer Brutanlage, die in jedem Herdbuchbetrieb entsprechend dem Tierbestand einzurichten ist. Es kommen Schrank­brüter zur Verwendung, wie sie für die Brut von Hühnereiern benutzt wer­den. Lediglich die Eierhorden müssen der Größe der Puteneier angepaßt werden.

    Während Zucht- und Aufzuchtställe recht massiv gebaut sein müssen, benö­tigen die Mastputen nur Offenfrontställe, da Puten ab 12 Wochen sehr robust sind und kaum Ansprüche an die Unterbringung stellen. Zweckmäßig werden diese Schuppenställe mit einem Zaun umgeben, damit die Puten ohne Aufsicht bleiben können, wenn sie nicht gehütet werden.

    Der Aufbau der Putenproduktion  in Neuglienicke

    Zunächst etwas über die Landschaft, in dem der Betrieb entstand. Sie liegt im Ruppiner Land inmitten einer schönen wald- und seenreichen Gegend etwa 100 km nördlich von Berlin.

    Im Jahre 1959 im Zuge der Massenbedarfsgüterproduktion des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Neuruppin eine Kükenaufzuchtstation mit einer Jahreskapazität von 25.000 Küken in Neuglienicke errichtet wurde, die man als Junghennen an andere abgab. Daneben wurden Broiler gehalten und zu allem Überfluß zeitweilig Enten.

    Schnell fand sich eine Stammbelegschaft von 10 Frauen zusammen, die die Tiere versorgte. In den späteren Jahren wurde das Leitzentrum des Betriebes in Gühlen-Glienicke aufgebaut wurde.

    Oberförsterei Neuglienicke, die Wiege des Betriebes

    1960 bekam die Oberförsterei Neuglienicke dann den Auftrag, sich mit der  Zucht und Haltung von Puten zu befassen. Das war natürlich keine leichte Aufgabe, denn wie schon erwähnt, lagen auf diesem Gebiet keine Erfah­rungen vor. Zunächst war es notwendig, Puten zu importieren. So kamen im Herbst 1960 eines schönen Tages auf dem Rheinsberger Bahnhof aus dem Stawropoler Gebiet des Kaukasus 135 weibliche und 15 männliche Nordkaukasische Bronzeputen in einem Güterwagen an. Trotz der langen Reise hatten die Tiere den Transport erstaunlich gut überstanden. Die Nordkaukasische Bronzepute wurde uni Stawropol schon seit etwa 50 Jahren züchterisch bearbeitet. Sie ist eine Kreuzung zwischen der einheimischen Landpute und der Breitbrüstigen Bronzepute.

    Die Körpermasse des ausgewachsenen Hahnes wurde mit 12 bis 17 kg, die der Henne mit 6 bis 9 kg und die Jahreslegeleistung mit 50 bis 80 Eiern angegeben. Die Tiere akklimatisierten sich gut, die Leistungen wurden nach einem Jahr annähernd erreicht.

    Wie wurde nun aber in diesen Anfangsjahren die Haltung der Puten durch­geführt und gemeistert?

    Aufgrund seiner isolierten Lage kam nur der Ortsteil Neuglienicke für Zucht, Brüterei und Aufzucht in Frage. Für zusätzliche Bereitstellung von Grünfutter wurden im Bereich der Oberförsterei gerodete Waldflächen im Rahmen des Waldfeldbaus benutzt.

    Um zuchtmäßig arbeiten zu können, sollten zunächst fünf Stämme zu je 9 Hennen und 1 Hahn aufgestellt werden. Das war nicht so einfach, denn Unterlagen über die Einzelleistungen der Kaukasier lagen nicht vor. Also wurden sie nach den äußeren Merkmalen Form, - Gewicht und Gefieder ausgewählt. Nach einjähriger Einzelkontrolle der Legeleistung, des Ei­genwichtes, der Befruchtung, des Schlupfes und des Gewichtes wurden sie dann endgültig den Stämmen eingeordnet. Gehalten wurden sie in den im eigenen Betrieb hergestellten Stammställen. Es waren Holz­ställe, die auf Kufen standen und sich verschieben ließen. Jedem Stamm stand eine Auslauffläche von 2.500 m2 zur Verfügung.

    Nach Errichtung von 3 Doppelflämingställen (1961) konnten dort 300 Vor­buchtiere untergebracht werden. Die Hähne blieben das ganze Jahr in der Herde, ohne daß es zu großen Raufereien gekommen wäre. Abends fanden sich oft ein Teil der ,Tiere in den Ästen der Bäume des Auslaufs Wieder, von denen sie heruntergelockt werden mußten. Wie eng waren sie doch noch mit dem Verhalten der Wildpute ver­knüpft!

    Gefüttert wurde damals so: Um 6.00 Uhr erhielten die Tiere einen Teil der vorgesehenen Körnergabe, in Form von vorgekeimten Getreide, um 12.00 und 14.00 Uhr wurde ihnen Legemehl vorgesetzt (später ganztägig über Futterautomaten). In den Vor- und Nachmittagsstunden wurde geweidet, danach bekamen, sie den Rest der Körner.

    Nebenbei wurde beobachtet, daß die Puten bei einem Weidegang in den Vormittagsstunden Gras aufnehmen, dagegen bei einer Abendweide Mücken und Kerbtiere. Konnte nicht geweidet werden, wurde laufend für eine Grünfuttergabe bis zu 50 % der täglichen Futterration gesorgt. im Winter standen Gemüse und einsilierte Mohrrüben zur Verfügung. Das Futter mußte damals selbst gemischt werden.

    Für die Aufzucht wurden ausgebaute alte Scheunen und später ein H 5-Stall benutzt. Die Brut erfolgte zunächst im VEB Jabel/Wittstock.

    1962 entstanden 2 Weseramer Ställe für Jungtiere. Im gleichen Jahr begann nach Umbau eines alten Wirtschaftsgebäudes der Oberförsterei die Brut im eigenen Betrieb. 1963 wurden 2 Mehrzweckhallen für die Aufzucht in Betrieb genom­men. Im nächsten Jahr kamen 4 Offenställe hinzu, Ein Massivstall für Stämme und eine Mehrzweckhalle für die Vorbuchherde entstanden 1964 - ­1966.

    Am 21. 9. 1967 wurde die Errichtung eines „Basis­zuchtbetriebes für Puten" festgelegt.

    Aus territorialen Gründen fiel die Wahl für den Aufbau des Betriebes auf Neuglienicke.

    Klaus Kalkreuth war der erste Direktor. Ab 1976 leitet Dr. Klaus Georgi den Betrieb. Mit dem 1.1.1969 wurde der Betrieb aus den StFB Neuruppin herausgelöst und als juristisch selbständig unter dem Namen „VEB KIM Basiszuchtbetrieb für Puten, Neuglienicke" eingetragen. Der Betrieb wurde zunächst der VVB Tierzucht und Industriel­le Tierproduktion, Paretz, und später der VVB Industrielle Tierproduktion, Berlin-Grünau, unterstellt. Er ist Mitgliedsbetrieb des Geflügelwirtschafts­verbandes der DDR. Am 31. 3. 1969 wurde mit der Einrichtung der ersten industriemäßigen Anlage (Aufzucht, B VI) begonnen.

    Mit Gründung des VEB KIM Neuglienicke begann der zielgerichtete großzügi­ge Aufbau einer modernen Putenanlage.

    Ortsvorsteher

    Der Ortsvorsteher von Gühlen Glienicke ist

    Michael Peter aus Gühlen Glienicke, Email: guehlen-glienicke@neuruppin-stadt.de

    Ortsbeiratsmitglieder: Sven Altmann

    Adresse

       Sven Altmann
    16818 Gühlen Glienicke, Dorfstr. 25

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